Utamakura und Kigo

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      Gerhardt Staufenbiel
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      In Japan gilt beim Schreiben von Haiku die Regel, dass ein Kigo, wörtlich ein Jahreszeiten (ki) Wort (go) enthalten sein soll. Ein Kigo ist ein Wort, dass die genaue Jahreszeit anzeigt, in der das Haiku verfasst wurde. Das können Blumen oder Pflanzen sein, die genau jetzt blühen, Wettererscheinungen oder anderes. Im Sommer gibt es eben keine Eiszapfen und im Frühjahr keine Vogelbeeren.

      Aber laut Bashō braucht ein Kopfkissen-Haiku kein kigo. Der emotionale Bezug kommt hier aus der Literatur oder aus der Geschichte. Dennoch kommen in vielen Utamakura von Basho Jahreszeitenworte vor.

      Ein Beispiel ist das Gedicht vom Helm des Sanemori:

      Muzan ya na kabuto no shita no kirigirisu
      Grausames Schicksal: Unter jenem Helm sitzt nun eine Grille und zirpt.

      (vergl.: Basho und die Kopfkissenlieder)

      Die Grille – kirigirisu – ist eine der vielen Grillenarten Japans. Es ist ein kleiner Grashüpfer, der nur im Hochsommer seinen Gesang anstimmt: Giii – Giii. Oder auch Giii – chuuu giii.
      Damit ist Kirigisu ein Jahreszeitenwort.

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