Am 11. März 2011 um 15.26 Uhr Ortszeit – in Deutschland ist es früh 6.45 Uhr – erschütterte ein Erdbeben der Stärke 8.8 die Küste Nordjapans, der Region Tohoku. Nach dem Beben stürzten viele Menschen in ihre zerstörten Häuser, um ihre Habe zu bergen. Auf hunderten von alten Wegsteinen in Nordjapan wird genau davor gewarnt. Manche der Steine sind sogar schon 600 Jahre alt.
Auf einem Stein heißt es:
Sei immer auf überraschende Tsunamis vorbereitet. Entscheide Dich fürs Leben, anstatt für Besitz und Wertsachen.
Die Siebzigjährige Tetsuko Takahashi kannte die Mahnung. Erschrocken beobachtete sie von ihrem Haus auf einer Anhöhe über der Stadt aus, wie die Katastrophe ihren Lauf nahm. Erst bebte es gewaltig, später kamen die Tsunamis. „Nach dem Beben“, berichtet Takahashi der Nachrichtenagentur AP, „sind die Leute zurück in ihre Häuser gegangen, um ihre Wertsachen zu holen“ – gegen den in Stein gemeißelten Rat ihrer Vorfahren. „Die Leute wurden von den Wellen geholt“, sagt die alte Dame.
Auf Spiegel online sind solche Mahnsteine abgebildet.
„Erinnert das Unheil der Tsunamis. Baut nicht unterhalb dieses Punktes“.
Aber so sind die Menschen. Unglück wird schnell wieder vergessen.
Es dauerte nach dem Erdbeben noch genau 45 Minuten bis die riesige Welle des Tsunami auf das Land traf. Teilweise hatte die Welle eine Höhe bis zu 10 Metern, lokal sogar bis 38 Metern.
Am Standort des Kernkraftwerkes Fukushima I erreichte die Tsunami-Welle nach Angaben des Betreibers eine Höhe von 15 Metern, so dass die 6 Reaktoren bis zu 5 Meter unter Wasser standen.
Unser Mitgefühl git den Menschen in Nordjapan, die wirklich von einem schweren Schicksal getroffen wurden.Vollkommen unverständlich ist aber die Tatsache, dass die japanische Atomindustrie nach einer kurzen Zeit des Schocks wieder fröhlich so tut, als wäre niemals etwas gewesen. Sie setzen weiterhin voll aus Atomkraft, Muss man ihnen die alten Mahnsteine an den Kopf werfen, damit sie aufwachen?
„Erinnert das Unheil der Tsunamis. Baut nicht unterhalb dieses Punktes!“ Vielleicht muss man neue Steine meisseln auf denen steht:
Baut keine Atomkraftwerke in einem Land, das vorn Erdbeben und Naturkatastrophen wie Tsunami und Taifun geschüttelt wird.
Oder vielleicht noch besser:
Baut keine Atomkraftwerke, solange niemand weiß, wohin mit dem atomaren Abfall!
Dazu eine kleine Anmerkung: Ich weiß, wovon ich da rede! Ich habe in der Forschung im Max-Plank Institut für Plasmapysik gearbeitet. Damals waren wir davon überzeugt, mit der Kernfusion eine ewige Energiequelle bauen zu können, die noch dazu den Vorteil haben sollte, dass keine Radioaktiven Abfälle entstehen.
Wie sagt man dazu im Buddhismus? Wach auf aus dem Traum! Es geht nicht!
Zum Jahrestag der Katastrophe noch einmal eine Auswahl der schrecklichen Bilder.
Gedenken will ich und nimmer Vergessen!
(homerischer Hymnus an Apollon)