Teezeremonie ohne Teegeräte

Am Wochenende war ich bei Freunden in der Nähe von München zu Besuch. Dort soll in einem alten Beuernhaus ein Seminarhaus entstehen, in dem später auch der Teeweg geübt werden kann.
Das Haus steht noch leer, nur ein paar Möbel aus Bambus und ein Buddha sind vorhanden. Plötzlich war da der Wunsch, ich möchte doch eine Teezeremonie machen, um das Haus einzuweihen. Aber was tun ohne Teegeräte?

Teezeremonie

Teezeremonie ohne Teegeräte

Ein Kühler für Eiswürfel wurde gelehrt, mit heißem Wasser gefüllt und schon war da ein Teekessel. Feuer brauchten wir nicht, weil das Thermosgefäß die Hitze sehr gut hält. Eine große Blumenvase wurde zum Kaltwassergefäß. Ein großes Blatt aus dem riesigen Garten ersetzte den Deckel. Eine kleine Salatschale aus der Küche passte von der Größe und Form sehr gut als Brauchwassergefäss Kensui. Eine kleine Blumenvase von passender Form tat es als Deckelträger Futaoki. Teedose, Teelöffel, Schöpfkelle und Teeschale waren immerhin vorhanden. Ein australischer ‚Regenmacher‘ bildete den Abschluss des Arbeitsplatzes und markierte die Breite der nicht vorhandenen Tatami. Ein paar Blumen aus dem Garten, ein Räucherstäbchen und schon war alles bereit für eine Einweihungszeremonie.
Ich denke, allen anwesenden Gästen hat es gefallen, auch ohne Teehaus, Teegeräte oder formelle Kleidung.
DAS ist der Teeweg: es kommt nicht darauf an, dass man alle Geräte in Perfektion zur Verfügung hat. Das Wichtigste ist, dass die Herzen bei einer Schale Tee zueinander finden.

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