YAMANOUE NO SÔJI NO KI:

Mutata Shukô: Wind in den Kiefern

YAMANOUE NO SÔJI (1544 - 1590), ein Weggefährte Rikyu's berichtet in seiner Schrift: "Yamanoue Sôji no ki - Den Aufzeichnungen von Yamanoue Sôji", daß sich der Shôgun YOSHIMASA eines Tages im Spätherbst langweilte.

Er fragte seinen Berater, den Dôbusha NÔAMI, ob er nicht etwas außerordentlich unterhaltsames wüßte.
Ehrerbietig machte Nôami den Shogun auf Murata Shukô aufmerksam:

Das Singen des siedenden Wasserkessels beneidet den Wind in den Kiefern, und (Tee) bietet zu allen Jahreszeiten abwechslungsreiches Vergnügen.
Neuerdings hört man von einem gewissen SHUKÔ vom Shômyô-ji in Nara, der sich mit dreißig Jahren ganz dem Tee gewidmet hat, in dieser Kunst (道 - michi) äußerst bewandert ist und ebenso die Lehre des Konfuzius studiert hat.
Der Mann aus Nara
NÔAMI berichtete ehrerbietig und ausführlich über die ihm von SHUKÔ eingehend vermittelte Geheimüberlieferung (hiden), die mündliche Überlieferung (kuden) und 21 Artikel (der Regeln zur Teebereitung und zum Geräteschmuck). Nôami wird von Shukô im Tee im Nara-Stil unterwiesen
SHUKÔ dagegen habe von Nôami vermittelt bekommen, den feierlichen Karamono-Schmuck und die seltenen Kunstgegenstände mit eigenen Augen begutachtend (目利), die Vorzüglichkeit erstklassigen Gerätes (meibutsu no toku) beurteilen zu können.

Ebenso (vermittelte er ihm) die vergnügliche Beschäftigung mit alten, schönen Dingen wie Pulverteegefäßen (kotsubo). Blätterteekrügen (ôtsubo), Blumenvasen (hanaire). Weihrauchgefäßen (kôro), Weihrauchdosen (kôgô). Rollbildern (e) und Kalligraphien von Religionsstiftern und Patriarchen (bokuseki).

Nôami gibt die Geheimlehren des Karamono an Shukô
Nôami erläuterte ehrerbietig den Umstand, daß die Verwendung von Zen-Kalligraphien (zen-shû bokuseki) im Chanoyu darauf zurückzuführen sei, daß SHUKÔ vom Priester IKKYÛ eine Kalligraphie von ENGO erhalten habe und sich daran erfreute und mithin die Lehre Buddhas auch im Chanoyu bestünde.
Chanoyu und Buddhismus:
Shukô und Ikkyû
Daraufhin ließ der Herr von Jikô-in (Shôgun YOSHIMASA) SHUKÔ beordern und machte ihn zu seinem Lehrmeister im Chanoyu, das zum ausschließlichen Vergnügen in seinem Leben wurde.
Berufung Shukô's als Teemeister beim Shôgun
Damals galten Menschen, die sich nicht mit Chanoyu beschäftigten, als Unmenschen. Nicht nur alle Großvasallen, sondern insbesondere das Stadtvolk (shimojimo) von Nara und Kyôto bis hin zu den Bürgern von Sakai war ganz und gar mit Chanoyu beschäftigt. Bürgertum und Chanoyu