Senke Jushokunin

Im Teeweg haben die Gegenstände, die bei der Zubereitung des Tee benutzt werden (Chadôgu - wörtlich Teeweg-Zeug) eine besondere Bedeutung.

Shokunin:

Shokunin sind zwar "Handwerker", sie verstehen sich aber aus einer anderen Tradition, als es heute in den westlichen Ländern üblich ist. Ein Shokunin besitzt nicht nur handwerkliche Fähigkeiten. Seine besondere Geisteshaltung gibt ihm ein großes Verantwortungsgefühl nicht nur gegenüber seinem Auftraggeber, sondern auch für die Gesellschaft. Das Wort "Shoku" bezeichnet nicht nur die Arbeit, die verichtet wird. Die Aufgabe für die Gesellschaft, die damit verbundene Sorgfalt, aber auch die Achtung, die dem "Arbeiter" entgegengebracht werden, sind in diesem Wort enthalten.
So ist es durchaus verständlich, daß geachtete "Handwerker" zum "lebenden Nationalschatz" ernannt werden können. Viele dieser Shokunin sind bis in hohes Alter tätig, sie fühlen sich der Tradition verplichtet, die sie leben und weitergeben und die ihre Familie vielleicht schon viele Generationen lang gepflegt hat.
Ihre Werkzeuge sind "Dogu" 道具, d.h. "WEG - Zeug", ihre Arbeit ist ihr DO, ihr WEG.
In der Anfangszeit des Teeweges wurden besonders "schöne" Gegenstände des Kunsthandwerks ausgesucht. Zunächst standen Gerätschaften aus China besonders hoch im Kurs, die aber nur von der Samurai - Schicht verwendet werden durften.
Teemeister wie Murata Juko, Takeno Jôo oder besonders Sen no Rikyû standen zunehmend mit heimischen Handwerkern in Kontakt, um sich nach dem neuen Geschmack des Wabi Teegeräte herstellen zu lassen.
Eine ganz besondere Stellung hatten dabei die Keramiker Shôjiro und Tanaka Sôkei, die für Rikyû Teeschalen herstellte. Diese Schalen lagen besonders gut in der Hand, sie waren dickwandig und leiteten die Hitze des Tee nur sehr langsam an die Hände weiter und erzeugten insgesamt einen angenehmen und wohltuenden Eindruck, weshalb ihnen und ihrem Hersteller der Ehrentitel 楽 Raku - komfortabel, angenehmes Wohlgefühl verliehen wurde.

In der Zusammenarbeit von Teemeistern und Handwerkern entstanden dabei die besonderen Gegenstände, die den Teeweg als Kunstweg und damit die ästhetische Empfindung der Japaner tiefgreifend veränderten.

Diejenigen Handwerker, die in besonders enger Weise mit den Teemeistern der Sen - Familie zusammenarbeiteten, deren Entwürfe beeinflussten und realisierten, waren die Handwerker der Sen-Häuser - der Urasenke, Omotosenke und der Mushakojisenke - die "Sen Ke Shokunin" 千家 職人 . Diese ausgesuchten Handwerker ragten damit weit aus der Reihe der Namenlosen, die Gegenstände für den täglichen Bedarf herstellten, heraus. Sie begründeten und überlieferten eine Tradition eines weltweit einmaligen Kunsthandwerks. Ihre Kunst gaben sie über viele Generationen in der Familie weiter.
Zunächst waren es viele Familien, die diese Tradition pflegten, aber mit der Zeit starben einige der Familien und damit deren Tradition aus, oder sie gaben das Handwerk aus wirtschaftlichen Gründen auf. In der Meiji-Zeit (1868 - 1912) kristallisierte sich eine Gruppe von 10 Familen heraus, die noch heute bevorzugt für die Sen-Häuser (Omoto Senke, Ura Senke und Mushakoji Senke) arbeiten und die herrausragende Handwerksqualität bei den Teeutensilien liefern. Diese Familien sind die Senke Jushoku, 千家 十職.

Dogû Familie Generation
Rakuyaki
(Teeschalen, Mizusashi u.a.)

RAKU Kichizaemon 14
Sashimono-shi
Holzarbeiten
(Tana, Boxen, ro-buchi usw)
Komazawa RÎSAI 12
Kama-shi
(Guß-) Eisen
(Kama, gotoku, usw)
ÔNISHI Seiemon 14
Kanamono-shi
Metall-Arbeiten
(Kaigu, Haisaji, Hibashi usw.
Nakagawa JYOEKI 10
Nuri-shi
Lackwaren
(Natsume, bon, Tana usw)
Nakamura SÔTETSU 10
Takezaiku-shi
Bambusarbeiten
(Hanaire, Chashaku, Hishaku usw.
Kuroda ShÔGEN 12
Tojiki-shi
bemalte Keramik
(Chawan, Mizutsugi usw.
EIRAKU Zengoro 16
Fukuromon-shi
Stoffe und Herstellung von
Shifuku, kobukusa usw.
Tsuchida YUKÔ 10
Ikkanbari-saiku-shi
Lackarbeiten auf Papier
(Natsume, Bon usw.)
Hiki IKKAN 14
Hyogu-shi
Seide auf Papier
(Hängerollen, furosaki usw.
Okumura ICHIBEI 10

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