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| Nasu 茄子 Aubergine |
Katatsuki 肩衝 Schulterform |
Bunrin 文琳 Apfel |
Marutsubo 丸壺 runder Topf |
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| Daikai 大海 Großes Meer |
Tsurukubi 鶴首 Kranichhals |
Hyotan 瓢箪 Flaschenkürbis |
Ankô 鮟鱇 Seeteufel |
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| Ruiza 挫座 verziert |
Shiribari 尻張 schwellendes Unterteil |
Ensa 円座 runder Sitz |
Tsurutsuki 釣付 Bogensehne |
Unter den Karamono Formen wird die Nasu - Form, die Aubergine am höchsten geschätzt. Die Chaire ist, wie schon der Name sagt, wie eine Aubergine geformt. Die Form ist sehr rund und am Unterteil leicht angeschwollen wie eine Aubergine.
Katatsuku, wörtlich herausragende Schulter ist eine der häufigsten Formen der Chaire. Die meisten heutigen Chaire werden in Japan nach der Katatsuki - geformt. Die vorstehende Schulter ist das Hauptmerkmal dieser Form. Der Körper der Chaire kann ganz gerade oder leicht gerundet, er kann gedrungen oder sehr langgestreckt sein. Die Schulter kann unterschiedlich gestaltet sein. Je nach Schulterform unterscheidet man die
Bunrin ist das alte Wort für Apfel. In der modernen Sprache heißt der Apfel Ringo 林檎. Zwar kommt die Silbe -rin- in beiden Worten vor, aber das moderne rin-go wird mit einem anderen Schriftzeichen geschrieben.
Ein Tsubo 壺 ist ein rundes Gefäß, das meistens zur Aufbewahrung von Waren benutzt wird. Früher verwahrte man die ungemahlenen Teeblätter im Chatsubo, dem Tee-Topf. Die Marutsubo-Form hat einen dicken, runden Korpus, auf dem ein mehr oder weniger gedrungener Hals sitzt. Die Form wird aber nicht durch den Hals, sondern durch den runden, dicken Korpus bestimmt. Eine sehr berühmte Marutsubo karamono chaire ist Rikyū's Marutsubo chaire, von der heute auch wieder Kopien hergestellt werden.
Die Kranichhals Form ist ähnlich wie die marutsubo aus einem runden Korpus geformt, auf der aber ein langer Hals aufsitzt. Der Hals ist so lang, dass die Form nicht so wie beim maritsubo vom Korpus sondern vom Hals bestimmt ist. Die Tsurukubi wirkt dadurch schlank und langgestreckt im Gegensatz zur gedrungenen Marutsubo. Rik&'#363;'s Tsurukubi galt als eine der bedeutendsten karamono chaire. Rikyū's Tsurukubi ist mit einer schlichten braunen Glasur überzogen und lediglich 7,2 cm hoch. Dieses winzige Gefäß entfaltet aber beim Gebrauch eine gewaltige Wirkung in seiner schlichten Eleganz.
Die Daikai ist der genaue Gegensatz zur Tsurukubi. Dick und gedrungen liegt sie in der Hand, der Durchmesser der Chaire ist wesentlich größer, als ihre Höhe. Dadurch verlangt sie eine besondere Handhabung. In der Tradition der Urasenke hat die Daikai sogar eine eigene Form der Tenmae. In aller Regel weist die Daikai noch eine weitere Besonderheit auf, die ihre Handhabung erschwert. Ihr Shifuku, der Brokatbeutel, in dem jede Chaire bei der Teezubereitung eingepackt ist, weist eine sehr lange Schnur auf, mit der das Shifuku verschlossen wird. Das erfordert ebenfalls eine besondere Prozedur bei der Handhabung.Eine Unterform der Daikai ist die kleinere Naikai 内海, inneres Meer. Die Naikai hat die gleiche Form wie die Daikai, lediglich der Durchmesser ist etwas kleiner. Naikai ist das "innere Meer" zwischen dem japanischen Festland bei Seto und der Insel Shikoku, das Seto naikai. Die Anspielung auf das Seto naikai ist deshalb besonders schön, weil die meisten naikai chaire heute in Seto hergestellt werden.
Die Shiribukura Form hat eigentlich einen unschönen bzw. etwas anrüchigen Namen. Wörtlich bedeutet er "schwellender Hintern". Der untere Teil des Shiribukura ist "angeschwollen", also wesentlich dicker als der Oberteil. Shiribari ist nicht nur eine beliebte Form für Chaire sondern auch für Usuki - Behälter für dünnen Tee, Mizusashi - Wasserbehälter usw. Rikyū's shiribukura chaire war derartig berühmt, dass der Daimyo und Schüler Rikyū's Hosokawa Sansai sogar meinte, dass es das gesamte Leben verändern würde, wenn man bei einer Tee-Einladung anwesend sein könnte, bei der Rikyū die shiribukura chaire
Der Flaschenkürbis ist ein beliebtes Vorbild für Formen der verschiedensten Teegeräte. Der Flaschenkürbis ist getrocknet ein hervorragendes Behältnis als Wasserflasche, als Trinkflasche für Sake, als Blumenvase, als Aufbewahrungs Behälter für Gewürze und allerlei andere Dinge. Darüberhinaus erinnert seine Form mit dem stark eingeschnürten Hüftbereich an eine 8 oder an das Zeichen für unendlich. Der Flaschenkürbis spielt in Ostasien in vielen Geschichten eine große Rolle. Oft ist er dort der Aufenthaltsort von Göttern oder zauberhaften Gestalten. Es ist also kein Wunder, dass seine Form auch als Vorbild für eine Chaire genommen wurde.
Eine eigenartige Form ist Ankō, der Seeteufel oder Seewolf (loup de mér, Lotte). Die Form hat eine weite Öffnung, läuft dann schmaler zu und formt unten einen runden Korpus. Er erinnert an die Form eines Seeteufels mit dem breiten Maul und dem schmalen Körper, so wie man ihn häufig auf den japanischen Fischmärkten sieht. Auf Wikipedia gibt es ein sehr schönes Bild eines Seeteufels.
Die Ruiza chaire ist mit kleinen Knöpfen am Hals oder der Schulter verziert. Rui 挫 ist 'gequetscht, gedrückt' und meint die kleinen Keramik Kügelchen, die auf den Korpus aufgedrückt und so fixiert wurden. Das Kanju Za 座 kann den Sitz oder den Stuhl meinen. Der Zen im Sitzen ist Za-Zen. Es kann aber auch ein Sternbild bedeuten. Vermutlich erinnern die kleinen Keramikknöpfe am Hals an ein Halsband aus Sternen. Diese Art von Keramik wurde von der Zeit der südlichen Song (1126 - 1279) bis zur mongolischen Yuan Dynastie (1279–1368) in China hergestellt.
Die Form dieser Chaire erinnerte die Namensgeber offenbar an ein rundes Sitzkissen. Die Form hat ähnlich wie die Katatsuki recht ausgeprägte Schultern, die aber weich und rund fließen, so daß der Eindruck eines weichen Sitzkissens entstehen kann. Eine berühmte Enza Chaire war in Rikyū's Besitz. Sie wurde nach seinem Tode in Edo aufbewahrt, wo sie bei einem Brand zerstört wurde.
Der recht kleine Korpus dieses Gefäßchens (mit Bügel ca 6 - 8 cm hoch) wird durch einen Bügel verziert. Der Name der Form Tsurutsuki wird unterschiedlich geschrieben als 釣付 oder 弦付. 釣付 ist eine "angefügte Angel(schnur)", 弦付 eine "angefügte Bogensehne". Diese Form kommt als karamono chaire vor. Sie wurde aber bald in Seto kopiert. Heute gibt es ein Set von vier kleinen Keramikgefäßen, die sich den Elfenbeindeckel teilen. Dieser Set von Shiteki 四滴, vier Tropfgefäßen besteht aus verschiedenen kleinen Gefäßen, die als Wassertropfer für die Kalligrafie verwendet wurden. Der Ashikaga Shogun Yoshimasa verwendete als erster ein solches Tropfgefäß als Chaire. Heute werden die Shiteki ausschließlich als Usuki, als Gefäße für den dünnen Tee benutzt.