CHADŌ - DER TEEWEG

Wir sind hier am Myoshinan Dôjo ständig am basteln am Teegarten.
Leider sind wir keine Gartenexperten. Ich weiß zwar, wie ein Teegarten aussehen sollte, aber wir haben durchaus Probleme bei der Auswahl der Pflanzen.
Wir haben hier sehr schweren und undurchlässigen Lehmboden und absolute Südseite. Auf der Seite vor dem Haus brausen im Winter die kalten Stürme von der Hochebene und es ist richtig kalt und eisig.
Azaleen und Rhododendron, die in Japan nicht wegen der Blüte eingesetzt werden, sondern weil man sie als Ersatz für Steine schneiden kann, gedeihen einfach nicht richtig. Wir haben es mit Kirschlorbeer versucht, aber das ist eigentlich keine Lösung, weil die zum Teil so richtig riesig werden.
Japanischer Liguster ist, soweit ich das gelesen habe nicht wirklich frosthart, kommt also auf der Windseite auf keinen Fall in Frage. Bei Buchsbaum weiß ich nicht so recht, ob das in einen Teegarten passt.
Wer weiß Rat bei der Pflanzenauswahl?

Weil wir hier eine starke "geliehene" fränkische Landschaft mit Kirschbäumen und blühenden Wiesen haben, darf es durchaus auch im Teegarten mal hier und dort blühen. Ich denke da an kleine Iris am -Wasserbecken oder ähnliches. Aber die gedeihen auch nicht so recht in dem schweren Lehmboden.

Ach und noch eins: wir sind keine Millionäre. Die Kosten müssen sich also in Grenzen halten. Sonst würden wir einen Profi beauftragen und fertig.

versuchts doch mal bei gartencenters und baumschulen, welche pflanzen für 'europäische' oder alpine steingärten im sortiment haben. die haben meist (laub-)gehölze, welche sehr anspruchslos sind und trotz schwerer böden und trockenheit gut wachsen. z.b. gibt es zuchtformen von alpenrosen, die blühen oder auch nicht und ja auch zu den rhododendrongewächsen gehören. für schattigere plätze, wären z.b. heidelbeersträucher denkbar... kostentechnisch könnten solche containerpflanzen interessant sein, weil diese oft als bodendecker verwendet werden.

Hallo Sensei san,

ich habe Buchsbaum schon in Japan in japanischen Gärten gesehen. Die haben zum einen eine etwas großblättrigere Form und zum andern eine etwas kleinblättriger Form als unser europäischer Buchs http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6h ... _Buchsbaum .
Wichtif ist der richtige Schnitt. Währen bei uns der Buchs oft zu einer Kugel geschnitten wird, ist die japanische Schnittechnik so, dass Halbkugeln entstehnen. Das heißt, dass am Boden die breiteste Stelle sein soll.
Buchs ist sehr einfach zu ziehen. Ich habe bei mir im Kräuter- und Gemüsegarten Buchseinfassungen . Diese habe ich alle selbst gezogen. Man reißt (gerissende Stecklinge wachsen deutlich besser an als geschnittene) einfach Triebe von ein- bis zweijährigem Holz vom älteren Teil ab, und steckt diese in die Erde. Etwa die Hälfte dieser Stecklinge wurzelt bei mir an.
Ich kann gerne im Juni, das ist die beste Zeit dafür, mit einigen Stecklingen kommen.

Servus

Manfred

Buchs kommt mir immer ein wenig unjapanisch vor, möglicherweise, weil wir den immer mit den französischen Gärten gleichsetzen.
Für Buchs-Stecklinge wäre ich sehr denkbar.

PS.: Wie gehts denn dem Teehaus? Jetzt ist ja Frühling!