Könner
und Anfänger |
Das
Schlimmste in der Kunst (dô = WEG) sind Eigendünkel und Starrsinn
.
Noch unangebrachter
ist es, auf Könner neidisch zu sein und auf Anfänger
herabzublicken.
Vielmehr sollte
man mit Könnern Bekanntschaft machen und sie um Belehrung bitten.
Anfängern gegenüber sei man andererseits unbedingt darum bemüht,
wie sie wahrhaft gut heranzubilden sind. |
Murata Jukô |
Japanisch
- chinesisch
wamono
- karamono
Beginn
des japanischen wabi - Ideals |
Das
Wichtigste aber in dieser Kunst
ist die Überwindung
japanischer und
chinesischer Stilgegensätze
(wa-kan no sakai
wo magirakasu koto), 3
dem die größte
Aufmerksamkeit beizumessen ist. |
"ein
edles Pferd an eine Strohhütte anbinden'" |
Den
eigenen Geschmack nicht überschätzen, sobdern bilden! |
Heutzutage
aber gibt es Anfänger, die Bizen- , Shigaraki-Waren und dergleichen
benutzen, sie als kühl verhalten und abgeklärt bezeichnen und,
obgleich ihnen niemand Anerkennung zollt, auf eigene Art so etwas auszudrücken
vorgeben, daß man angesichts dessen ganz sprachlos ist. |
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Sicherheit
des eigenen Geschmackes:
Bildung
des Herzens |
Abgeklärt
sein bedeutet vielmehr, vorzügliches Gerät zu besitzen, seine
ästhetische Wirkung genau zu kennen, und nur aufgrund seines unmittelbaren
Fühlens und Denkens (kokoro no shitaji) zu erreichen suchen, und kühl
verhaltene Nüchternheit eben nur so bis in Zukunft reizvoll
bleibt.
Obgleich dem so
ist, gibt es Menschen, die das überhaupt nicht begreifen, und die
sollte man erst gar nicht mit Teegräten umgehen lassen." |
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Anfängerherz
bewahren! |
Wie
sehr man sich durch Könnerschaft auszeichnen mag, das Entscheidende
aber ist, die Eigene Unzulänglichkeit zu beklagen.
Nur Eigendünkel
und Starrsinn sind verwerflich.
Wiederum ganz ohne
Eigenart zu sein, ist dieser Kunst ebenso abträglich.
hr Grundsatz lautet
daher, wie man von altersher zu sagen pflegt: |
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Lehrmeister
des Herzens |
Werde
zum Lehrmeister deines Fühlens und Denkens,
aber mache nicht
dein eigenes Fühlen und Denken
zu deinem Lehrmeister.
(kokoro
no shi to wa nare, kokoro wo shi to sezare) |
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aus anderen Texten zum WABI Stil Murata Jukôs:
Zempô
zôdan4
In Jukôs Erläuterungen
heißt es:
Einen Mond ohne vorüberziehende
Wolken mag ich nicht. |
Yamanoue
Sôji no ki 5
Es ist gut, an eine Strohhütte
ein edles Roß anzubinden
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