Haiku und Zen


Aus Versehen ist im Onlinekatalog des Benediktushof ein falscher Ausschreibungstext zu dem Kurs „Haiku und Zen“ gelandet. Witzigerweise ist der Text von Axel Zeman dort gelandet, der mein Teeschüler ist. Aber Sunmudo ist Kampfkunst, Haiku ist Lyrik!
Hier der richtige Text:

Haiku und Zen – ein Weg zur Achtsamkeit.

Der japanische Dichter Basho formte im 17. Jahrhundert aus der alten Form der Renga Dichtung die Kurzform des Haiku, ein Ausdruck des Zengeistes. Traditionell sind Haiku Naturgedichte: der Sprung eines Frosches, die bunte Sommerwiese, das fallende Blatt, der erste Schnee, die blinkenden Sterne.
Ein Haiku ist immer konkret. Es gibt einen Augenblick wieder, der mit den Sinnen wahrgenommen wurde und teilt diesen mit dem Leser, ohne ihn zu kommentieren. Erst der Leser vollendet das Gedicht, indem er seine Gefühle und Assoziationen dazu entfaltet. Ein Haiku zu verfassen heißt, eine Knospe hervorzubringen; ein Haiku zu lesen bedeutet, die Knospe zur Blüte zu entfalten.
Um ein Haiku zu finden, ist eine Haltung der Achtsamkeit erforderlich, mit der die Natur und der Augenblick wahrgenommen und in eine literarische Form gebracht wird.
Ein Haiku muss nicht das Werk eines einzelnen Schreibers sein. Das gemeinsame Schreiben, Prüfen, Ändern und wieder Vortragen ist eine intensive Form, die Natur und den Augenblick zu erleben und im Gedicht zu fassen.

Im Kurs lernen wir ausgewählte Beispiele von Haiku aus der japanischen Tradition kennen. Gemeinsam werden wir versuchen, erste Schritte im Schreiben von Haiku zu gehen und gemeinsam an den Haiku zu arbeiten.
Um unsere Wahrnehmung zu schulen, werden wir regelmäßig im Stil des Zen meditieren, mit Klängen, Obertongesängen und Rezitationen arbeiten und bei Spaziergängen allein oder in der Gruppe Haiku schreiben, hören und verändern. Dazu sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Jeder kann aus der Stille und dem Augenblick angeregt von der Gruppe Haiku verfassen.
Wer will kann einen Skizzenblock oder einen Fotoapparat mitbringen, um die Haiku auch bildhaft zu gestalten.

Der Kurs im Benediktushof:
Haiku und Zen im Benediktushof

Nachtrag:
Inzwischen steht dort der richtige Text!


Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.