Das Drehen der Blume

Vor einiger Zeit habe ich über das Drehen der Blume erzählt, mit dem Buddha die Lehre ( oder doch die LEERE?) weitergegeben hat. Die Blume ist nichts anderes als eine spezielle indische Feige.
Vor meinem Haus hier in Griechenland steht ein merkwürdiger Baum mit interessanten Früchten.

Ficus elestica

Zum Glück gibt es Smartphones und Apps zur Analyse von unbekannten Pflanzen. Und was hat sich ergeben? Es ist ein Gummibaum. Aber kein ganz ordinärer, der zu Hause rumsteht und bei dem immer der Staub auf den Blättern abgewischt werden muss. Es ist eine indische Feige ‚ficus elastica‘. Die kleinen Früchte sind also Feigen. Hier in Griechenland sind sie nicht essbar, denn dazu muss eine ganz spezielle Wespenart in den Fruchtansatz eindringen und ihn befruchten. Diese Wespe gibt es nicht in Griechenland.
Aber was das Aufregende ist: Diese Feige ist eng verwandt mit der „Blume“, die Buddha hochgehalten und gedreht hatte.

Wundert euch also nicht, wenn ich – heimgekehrt aus Griechenland – eine Gummibaum Feige hochalten und drehen werde.

Die Blume blüht nach der Legende nur alle dreitausend Jahre. Vermutlich hat sie nur darauf gewartet, dass es Smartphones gibt, die ihre wahre Natur erkennen können! Früher war es halt einfach ein Gummibaum!

Nachtrag: Auch smartphones und Apps können irren. Die Feige vor meinem Haus scheint doch ein ganz normaler Ficus Benjamini, eine Birkenfeige zu sein. Es ist also doch der ganz gewöhnliche Gummibaum, der als Staubfänger in unseren Wohnzimmern herumsteht. Er trägt zwar bei uns recht selten Früchte, aber immerhin muss man nicht einmal nach Indien gehen um Buddhas Blume mit eigenen Händen zu drehen. Nur einfach aus dem Wohnzimmersessel aufstehen und zum Gummibaum gehen!

Aber wie sagt Dogen so schön? Es genügt nicht, etwas zu wissen, man muss es TUN!

Bildquellen

  • Indische ficus elastica: Bildrechte beim Autor
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